Verwendung von vorgefertigten Rammpfählen
Die Bodenbeschaffenheit unterscheidet sich in den verschiedenen Regionen Deutschlands ganz erheblich voneinander. Es gibt in einigen Regionen schwere dunkle Lehmböden. Diese sind für den Tiefbau sehr gut geeignet, denn sie bieten viel Halt. Ein leichter sandiger Boden kann die Bauplanung hingegen erheblich erschweren.
Im Rahmen der modernen Tiefgründung kommen im Spezialtiefbau Rammpfähle zum Einsatz. Dabei handelt es sich um Pfahlgründungen aus einem widerstandsfähigen Material. In der Regel ist dies Beton. Die Anfertigung der Rammpfähle erfolgt nach abgeschlossener Planung im Werk in der erforderlichen Länge. Auch der Durchmesser der Rammpfähle ist an die Anforderungen des Projekts angepasst. Eine Spezialfirma verarbeitet die Rammpfähle vor Ort. Die Pfähle werden tief in den Boden eingeschlagen. Auf diese Weise ist es möglich, die Verteilung der Last in die tieferen Bodenschichten abzuleiten. Auch sehr hohe und schwere Gebäude bekommen dank dieser Technologie auf einem weichen Boden eine hohe Stabilität. So ermöglichen Pfahlgründungen die Realisierung von großen Bauprojekten auch auf sehr weichen Böden. Auch in Gegenden mit hohem Grundwasserspiegel oder in Lagen direkt am Wasser kommen Pfahlgründungen zum Einsatz. Im Rahmen der langen Tradition war es möglich, die Techniken immer weiterzuentwickeln.
Lange Rammpfähle in mehrere Elemente aufteilen
Von der Bodenbeschaffenheit hängt es ab, welche Länge ein Rammpfahl haben muss, um das Gebäude sicher halten zu können. Bei einer Länge von bis zu 15 Metern ist die Tiefgründung in der Regel mit einem Pfahlelement möglich. Doch nicht selten ist es erforderlich, eine Pfahllänge einzusetzen, die oberhalb der 15 Meter gelegen ist. Mit zunehmender Länge ist eine höhere Stabilität des Gebäudes gewährleistet. Bei einer Länge zwischen 15 und 18 Metern kommt in der Regel ein Kupplungspfahl zum Einsatz. Dabei handelt es sich um zwei einzelne Rammpfähle, die im Erdreich mit einer Kupplung verbunden sind. Sollten Längen von mehr als 18 Metern erforderlich sein, ist die Realisierung im Rahmen der Tiefgründung ebenfalls möglich.
Der Kupplungspfahl setzt sich aus drei oder mehr Elementen zusammen. Unternehmen, die diese Art Spezialtiefbau anbieten, benötigen eine entsprechende Zertifizierung. Es muss sichergestellt sein, dass die Konstruktion allen gängigen Anforderungen ohne Einschränkungen entspricht. Unternehmen, die im Rahmen des Spezialtiefbaus eine Tiefgründung anbieten, verfügen über diese Genehmigung. So ist eine Beauftragung für ein Pfahlsystem, das aus gekuppelten Pfählen besteht, möglich.
Weite Längen sind realisierbar
Mit dem Kupplungspfahl ist eine Realisierung weiter Längen im Spezialtiefbau möglich. In den vergangenen Jahren realisierten Pfahlgründungsfirmen in Deutschland anspruchsvolle Bauprojekte, bei denen diese in schwierigen Böden verarbeitet wurden. So gab es zum Beispiel am Bodensee ein Bauprojekt, bei dem ein Kupplungspfahl mit einer Länge von 55 Metern zum Einsatz kam.
Es gibt eine Vielzahl an Projekten, bei denen große und schwere Gebäude zu realisieren sind. Büro- und Geschäftshäuser, aber auch Wohnhäuser bekommen in strukturstarken Regionen immer mehr Stockwerke. Es ist notwendig, in die Höhe zu bauen, um den zur Verfügung stehenden Platz optimal auszunutzen. Die Bodenverhältnisse geben die Realisierung eines Bauprojekts ohne unterstützende Maßnahmen in vielen Fällen nicht her. Im Rahmen der Tiefgründung entwickeln Experten Verfahren zur Realisierung dieser Projekte. Die Pfahlgründung ist ein wesentlicher Bestandteil der Realisierung. Sichere Kupplungsmechanismen erlauben das Einbringen von Rammpfählen in tiefe Erdschichten. So ist es aus der Sicht des Statikers kein Problem, ein hohes und schweres Gebäude auf einem sehr weichen und nachgiebigen Boden zu realisieren.
Tiefgründung mit dem Kupplungspfahl
Die Tiefgründung mit dem Kupplungspfahl hat mittlerweile eine so lange Tradition, dass es in Deutschland mittlerweile eine Vielzahl an Bauprojekten gibt, bei der Kupplungspfähle in den verschiedensten Längen zum Einsatz gekommen sind. Nicht nur bei der Realisierung von Bauprojekten für die Errichtung von großen und schweren Gebäuden finden Kupplungspfähle Verwendung. Auch beim Bau von Eisenbahnlinien und verschiedenen anderen Bauprojekten sind Pfahlgründungen zur Stabilisierung des Bodens mittlerweile die Regel.
Ob und in welcher Länge Pfahlgründungen erforderlich sind, berechnet der Statiker bereits in der Anfangsphase der Bauplanung. Grundsätzlich ist es notwendig, die Bodenbeschaffenheit zu prüfen. Auf diese Weise wird die Tragfähigkeit des Bodens ermittelt. Aus den Planungsunterlagen geht hervor, welches Gewicht das geplante Gebäude hat. Das Verhältnis dieses Gewichts und der Tragfähigkeit des Bodens ergibt die Notwendigkeit der Pfahlgründungen. Im zweiten Schritt erfolgt die Ermittlung der Länge der Kupplungspfähle. Je weicher der Boden ist, desto tiefer erfolgt die Stabilisierung des Bodens. Sämtliche Pläne und Arbeitsschritte der Pfahlgründungsfirmen werden von Behörden überwacht, sodass die spätere Abnahme des Gebäudes nicht gefährdet ist.