Die vielen Vorteile des Spühlverfahren
Das grabenlose Verfahren findet seinen Einsatz überwiegend im Spezialtiefbau. Hier bietet es viele Vorteile. An erster Stelle muss hier die Wirtschaftlichkeit genannt werden, die mit den kurzen Bauzeiten und der Nichtbeschädigung der Oberflächen erklärt werden kann. Denn wird Zeit gespart wird auch Geld gespart. Da die Erdbewegungen nur sehr gering sind, handelt es sich bei dem Spühlverfahren auch um ein umweltschonendes. Folgeschäden bleiben ebenfalls aus, da es keine Setzungen gibt, die bei anderen Verfahren durchaus vorkommen, wenn die Erde aufgerissen werden muss. Wird in der Öffentlichkeit gearbeitet, kommt es nur zu minimalen Beeinträchtigungen des fließenden und des ruhenden Verkehrs. Sperrungen und Umleitungen müssen in der Regel nicht aufgebaut werden. Zudem sind Staub- und Lärmbelästigungen nicht zu erwarten oder halten sich in einem erträglichen Rahmen. Auch bereits bestehende angrenzende Bauwerke werden nicht beschädigt.
Durch eine hohe Tagesbohrleistung kann eine hohe Zeiteffizienz erreicht werden, daher können auch Leitungen, die sehr tief angelegt werden müssen, kostengünstig verlegt werden. Die Bohrungen können bei nahezu jeder Witterung durchgeführt werden und sind daher unabhängig vom Wetter. Es werden zudem deutlich weniger Ressourcen wie Kies oder Sand verbraucht, als dies bei einer offenen Bauweise der Fall ist.
Auf diese Weise läuft die Bohrung im Spühlverfahren ab
Der erste Schritt ist für die Planung die Begehung des Geländes, um die Bodenbeschaffenheit hier zu ermitteln. Auch auf weitere, sich bereits im Boden befindliche Leitungen muss hier geachtet werden. Nachdem Start und Ziel festgelegt wurden ist es ratsam, eine Pilotbohrung entlang des geplanten Weges durchzuführen.
Bei dem Spühlverfahren handelte es sich um eine Bohrung, die mittels eines eingebauten Senders gesteuert werden kann und die Lage des Bohrkopfs die gesamte Zeit unter Kontrolle ist. Der Maschinenführer kann auf diese Weise den Bohrkopf entsprechend aussteuern da dieser über einen Empfänger messtechnisch erfasst und weitergegeben wird.
Ist die Pilotbohrung am Ziel angekommen, wird hier der Bohrkopf erweitert und die Bohrung erfolgt dann nochmals im Rückwärtsgang. Der Bohrkanal kann so lange durch weitere Zwischen Aufweitungen vergrößert werden, bis der gewünschte Außendurchmesser erreicht ist. Dann wird das Rohr, das hier verlegt werden soll am Bohrkopf befestigt und mittels des Bohrers in das fertige lange Loch eingezogen.
Das Spülbohrverfahren kann in vielen verschiedenen Bereichen eingesetzt werden. Wird es waagerecht durchgeführt ist es im Kanalbau, bei dem Verlegen von Kommunikations- und Energieversorgungsleitungen, im Wasserleitungsbau, bei Fernwärmeleitungen, Gewässererfassungen und dem Verlegen von Gasleitungen eine gute Hilfe.
Im Spezialtiefbau hingegen wird es angewandt, um bei einem Gebäude die Pfahlgründung und somit die benötigte Tiefgründung für den festen Stand auf einem ungeeigneten Boden zu gewährleisten und wird in diesem Fall senkrecht nach unten durchgeführt.
Das Spühlverfahren im Spezialtiefbau
Bei einem Spühlverfahren im Spezialtiefbau handelt es sich immer um eine Bohrung, wie es zum Beispiel auch bei einer Pfahlgründung für einen Neubau der Fall ist. Um die Bohrung vorantreiben zu können, gibt es zwei verschiedenen Arten der Spülung, einmal mit Wasser und einmal mit Luft. Welches Verfahren zur Anwendung kommt liegt auch am entsprechenden Boden, bei dem die Tiefgründung vorgenommen werden soll.
Zudem wird beim Spühlverfahren in zwei weitere Verfahren unterschieden, das direkte und das indirekte Spühlverfahren.
Bei dem direkten Spülbohrverfahren oder auch Rechtsspülen wird hierbei das Wasser oder die Luft über einen Spühlkopf mit Überdruck durch das Gestänge des Bohrers und steigen zwischen Bohrlochwand und Gestänge wieder nach oben, um Gesteinsteilchen herauszutragen.
Bei dem indirekten oder inversen Spühlverfahren, das auch Linksspülung genannt wird, erfolgt die Spülung über Überdruck im Gestänge Inneren. Hier wird dann nochmals unterschieden in das Counterflusverfahren bei dem eine sorgfältige Abdichtung gegeben sein muss, damit in das Bohrloch keine Steine von außen eindringen können, wie zum Beispiel Lockergestein an felsigen Klüften. Demgegenüber steht das Saugbohrverfahren. Hierbei wird das Gestein zusammen mit der Luft oder dem Wasser während des Bohrens nach oben gesaugt.
Für das Spühlverfahren im Spezialtiefbau werden also wichtige Geräte benötigt, um die Bohrungen vornehmen zu können. Daher ist es von Vorteil, die Arbeiten wie bei einer Pfahlgründung oder einer Tiefgründung bei einem Neubau dem Fachmann zu überlassen. Dieser bringt nicht nur das nötige Wissen für das Spühlverfahren im Tiefbau mit, sondern auch die notwendigen Geräte und die Mitarbeiter, die sich hiermit auskennen. Eine Speziafachfirma für Tiefgründung und Pfahlgründung kann den Boden so abdichten, damit das hier zu errichtende Gebäude später sicher stehen kann.